Seit 1994 organisiert der SPD-Ortsverein Zittau alljährlich am 1. Mai mit seinen polnischen (SLD) und tschechischen (CSSD) sozialdemokratischen Freunden die traditionelle Polnisch-Tschechisch-Deutsche Wanderung. Start ist von deutscher Seite aus das grenznahe Forsthaus Lückendorf. Nach reichlich einer Stunde Wanderung ist dann der tschechische Felsenberg Popova skala (Pfaffenstein) erreicht. Dort, am Fuße des Felsens, treffen sich die aus allen möglichen Richtungen ankommenden Teilnehmer zur dreisprachigen Begrüßung, zu kurzen Ansprachen und handgemachter Musik mit Tanzeilagen der Anwesenden, zu böhmischem Bier und gegrillten Würstchen. An der Organisation ist seit Jahren maßgeblich auch die Feuerwehr aus unserer tschechischer Nachbarstadt Hradek (Grottau an der Neiße) beteiligt.
Die 1. Mai-Wanderung ist in der Region um Zittau im Dreiländereck Polen-Deutschland-Tschechien zu einem politischen Ereignis geworden. Es kommen auf den Tag verteilt viele hunderte Wanderlustige, darunter ganze Familien, sowie Fahrradfahrer, Lokalpolitiker. Sie diskutieren auch aktuelle politische Vorgänge, Europapolitik im grenznahen Raum und es entstehen nachhaltige Begegnungen. Dieses europäische, völkerverbindende 1. Mai-Treffen hat viel zum Ansehen der SPD in der Region beigetragen. Initiiert hat das Ereignis Klaus Zimmermann, der 1989 zu den Gründungsmitgliedern der neuen SPD gehörte. Auch die lokale Presse berichtet regelmäßig darüber.
Freiheit und Gerechtigkeit im Sinn von Gustav Heinemann bedürfen des Austausches, der Kommunikation, der Aktualisierung und der politischen Aktion über Grenzen hinweg. In diesem Jahr der Wahl eines neuen Europäischen Parlamentes setzen wir mit dem 25. Jahrestag unseres 1. Mai- Wandertreffens wiederum ein deutliches Zeichen für ein Zukunfts-gerichtetes, europäisches Miteinander und gegen Rechtspopulisten und Nationalisten.
Deshalb bewirbt sich der SPD-Ortsverein Zittau um den Gustav-Heinemann-Friedenspreis 2019.